Belchite war eine Stadt im östlichen Spanien, südöstlich von Zaragoza, wo während des spanischen Bürgerkriegs schreckliche Kämpfe wüteten. 1937 wurden zuerst francistische Truppen nach zwölftägiger Belagerung von den Republikanern aus dem Ort vertrieben, einige Monate später wurde Belchite von den Faschisten wieder zurück erobert. Über den Kämpfen wurde die Stadt vollständig zerstört.
Unter dem Franco-Regime wurde beschlossen, den Ort nicht wieder aufzubauen sondern die Ruinen als Symbol „roter Barbarei“ stehen zu lassen( nun ja, auch die Faschisten haben ihren Teil zur Zerstörung beigetragen ).
Eine faschistische Gedenkstätte ist aus Belchite dennoch nicht geworden, denn man hatte es unterlassen, die Verwüstungen vor Ort zu kommentieren. So präsentiert sich Belchite heute dem Besucher als ein Mahnmal, das die Zerstörungen und Schrecken des Krieges eindrucksvoll vor Augen führt.

Campingbus zwischen RuinenAuf unserem Weg von Barcelona nach Pamplona langten wir an einem wunderschönen Nachmittag des Mai 1980 in Belchite an. Da es bereits zu spät war, sich alles in Ruhe anzusehen und - was mich betraf - bei ausreichendem Licht auch zu fotografieren, richteten wir uns auf eine Übernachtung ein und fanden für unseren notdürftig zum Campingmobil umgebauten Ford -Transit auch einen lauschigen Campingplatz ( siehe Bild ).

In so einer "Geisterstadt" zu übernachten, mag vielleicht nicht jedermanns Sache sein, aber ich versichere, daß der Rotwein, den wir uns in einem naheliegenden Dorf gekauft hatten, um die Nacht sorglos überstehen zu können, weitaus gruseliger war, als die Ruinen, von denen man des nachts mangels Beleuchtung ohnehin nichts sehen konnte.

 

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